Hallo liebes Team,
ich hoffe, ich kann hier auch eine Frage zu einem Eschenahorn stellen, den ich nicht bei Euch gekauft habe. De facto habe ich ihn überhaupt nicht gekauft, er ist mir „zugeflogen“, wuchs 2014 plötzlich in einem Blumentopf auf meiner Dachterrasse und wohnt währenddessen in seinem eigenen Topf mit 70 cm Durchmesser und 50 cm Höhe, die unteren 10 cm davon Drainage mit Geröllsteinen, darüber abgetrennt durch eine spezielle, dafür vorgesehene Matte dann Erde (Entschuldigung für die laienhafte Beschreibung, ich weiß nicht, wie das alles korrekt heißt). Überschüssiges Wasser kann durch Ablauflöcher in diesen 10 cm Höhe entweichen. Währenddessen ist der Baum ca. 2,5 m hoch und 3 m breit.

Aufgrund persönlicher Erlebnisse hängt mein Herz sehr an diesem Baum, und ich will ihn auf keinen Fall verlieren. Leider verstehe ich aber absolut überhaupt nichts von Pflanzen (ich weiß überhaupt erst seit kurzem dank einer iPhone-App zur Pflanzenerkennung, dass es sich um einen Eschenahorn handelt). Deswegen habe ich seit jeher Angst, dass ich ihn falsch behandle und umbringe. 2017 wäre das fast passiert; im Sommer verlor der Baum nach und nach all seine Blätter und die Äste und der obere Teil des Stammes verdorrten, so viel ich ihn auch goss. Aber dann wuchsen ganz unten kurz über dem Erdboden lauter neue, etwas dünnere Stämme aus dem Hauptstamm heraus, und der Baum wurde so groß, wie er heute ist. (Der ehemalige, mittige Hauptstamm trägt unten noch Äste, aber ab ca. 1 m ist er tot und etwas darüber habe ich ihn abgesägt.

Aber seitdem bekomme ich jeden Sommer einen Schreck, weil nach ca. 2 heißen Monaten, so auch jetzt, etwa ⅓ der Blätter gelb werden und abfallen. Ich dachte natürlich immer, so ein Riesenbaum braucht eben mehr Wasser und habe ihn an heißen Tagen wie jetzt den Juni über immer mit 10 Litern täglich gegossen. Das war schlicht geraten; ich habe keine Ahnung.
Jetzt lese ich in besagter iPhone-Pflanzen-App mit großem Schrecken, das man so einen Baum auch übergießen kann und dann die Wurzeln faulen. Eigentlich dachte ich ja, aufgrund der Drainage und des Ablaufs wäre das bei mir unmöglich, aber in besagter App heißt es, bei einem Topf meiner Größe solle man 5 Liter PRO WOCHE gießen statt 10 Liter am Tag.

Moinmoin,
aus der Ferne ist es natürlich nicht ganz einfach zu beurteilen, aber 5 l in der Woche ist an heißen Tagen definitiv zu wenig für ein so großes Gehölz. 10 l am Tag kommt da schon eher hin, ist aber auch recht viel. Bei 2,5 m Höhe und 3 m Breite verdunstet er allerdings auch einiges.
Grundsätzlich ist der Eschenahorn recht robust - er verträgt sowohl vorübergehende Trockenheit, als auch Überschwemmungen recht gut. Wenn er dauerhaft im Wasser steht, kann das die Wurzeln schon schädigen, kurze Zeit verträgt er das aber besser als die meisten Pflanzen.
Kann man denn kontrollieren, ob er im unteren Bereich im Wasser steht? D.h. läuft das Wasser in einen Übertopf oder einen Untersetzer?
Wann hat er das letzte mal frische Erde bekommen, d.h. wann wurde er umgetopft? Alle drei bis vier Jahre sollte die Erde durch neue ersetzt werden, da sie im Topf an Struktur verliert.
Wird der Eschenahorn im Frühjahr und Sommer gedüngt?
Mit freundlichen Grüßen
Ihre Baumschule Eggert

Eintrag hinzugefügt am: 03.07.2023

Hallo liebes Team,
unsere Nachbarin hat einen schönen ca. 8 m hohen weiblichen Acer negundo ( also mit Flügelfrüchten) Gerne möchte ich auch einen pflanzen, möchte aber keimfähige Samen vermeiden. Daher müsste ich doch auch einen weiblichen Baum pflanzen, oder?
Kann ich einen weiblichen bestellen?

Moinmoin,
das heißt, bisher gibt es tatsächlich keine fruchtbaren Samen? Das ist selten, da der Eschenahorn weit verbreitet ist und sich auch in der Natur zunehmend ausbreitet. Dann müsste man tatsächlich einen weiteren weiblichen Baum pflanzen, um Samen zu vermeiden.
Die Eschenahorne sind leider noch zu klein, um das Geschlecht feststellen können. Bei den Sorten wäre z.B. der weißbunte Eschenahorn Acer negundo Variegatum weiblich, Acer negundo Aureo-Variegatum männlich.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre Baumschule Eggert

Eintrag hinzugefügt am: 19.05.2020

Liebes Baumschulteam,
ist der Acer negundo schnittverträglich?
Viele Grüße!

Der Eschenahorn (Acer negundo) besitzt zwar kein so starkes Regenerationsvermögen wie eine Weide oder ein Ligsuter - ich würde ihn aber noch als schnittverträglich bezeichnen. Man sollte darauf achten, dass der Schnitt unmittelbar hinter einem Augenpaar ausgeführt wird. Der Eschenahorn neigt sonst dazu, dass die entstehenden sogenannten „Zapfen“ eintrocken oder sich mit der Rotpustelkrankheit infizieren.
Gruß
Ihre Baumschule Eggert

Eintrag hinzugefügt am: 29.01.2011