Zürgelbaum

Dieser seltene, im hohen Alter über 20 m hoch werdende Baum entwickelt eine malerische, breit ausladende, runde bis schirmförmige Krone. Die etwas ledrigen, bis 15 cm langen und 4 cm breiten Blätter sind länglich oval bis eiförmig und scharf gesägt mit einer sehr langen, schlanken Spitze. Die Oberseite ist rau und dunkelgrün, die Unterseite weichbehaart und graugrün. Im Herbst färben sich die Blätter leuchtend gelb. Die jungen Triebe sind grünlich und wollig behaart; später färbt sich die Rinde grau und bleibt lange glatt. Im höheren Alter beginnt sie in kleinen Plättchen abzublättern. Von April bis Mai erscheinen die eher unscheinbaren, gelbgrünen und langgestielten Blüten, die gerne von Bienen und anderen Insekten besucht werden. Ab September reifen die ca. 1 cm großen, dunkelroten bis fast schwarzen, süßen Steinfrüchte mit einem grubigen Stein. Das etwas mehlige Fruchtfleisch ist essbar und wird in Südtirol für Backwaren und Süßspeisen verwendet.

Der Zürgelbaum stammt aus dem Mittelmeerraum und ist in Südeuropa, Nordafrika und dem Kaukasus verbreitet. Er wünscht sich einen sonnigen, warmen und geschützten Standort. In Hinblick auf den Boden hat er nur geringe Ansprüche, bevorzugt aber tiefgründige, schwach saure bis alkalische, gut durchlässige Böden. Er verträgt Trockenheit sehr gut, ist aber etwas wind- und frostempfindlich. Junge Triebe reifen oft nicht genug aus und werden durch frühe Fröste leicht geschädigt. Junge Pflanzen sollte daher bei strengem Frost einen Winterschutz erhalten, im höheren Alter verträgt der Zürgelbaum ein leichtes Zurückfrieren ohne Probleme. Er ist ein idealer Straßenbaum für die Stadt, eigent sich aber auch als Solitär in großen Gärten und Parks. Das harte, elastische Holz wurde zur Herstellung von Musikinstrumenten, Wagenrädern, Rudern und Angeln verwendet.